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Impression Lijiang, Red Caravan
Jadedrachen-Schneeberg:
Der 5596m hohe Yulong Gletscher, Xueshan
Impression Lijiang, von Zhang Yimou: 18.06.2011
Nach dem Frühstück wurden wir von He Yu-Mei, unsere Fahrerin, abgeholt. Wir wollten zum Yulong Gletscher. Er liegt etwa 15km von Lijiang entfernt. Wir hatten uns warme Sachen mitgenommen, damit wir nicht frieren oder uns erkälteten. Ich hatte keine Ahnung, was uns dort erwartete.
Der erste Teil der Fahrt verlief ganz normal. Die Straße ging fast geradeaus. Wir kamen an eine Mautstation. Das war der echte Wahnsinn. Ein Touristenbus hinter dem anderen und dazwischen die PKWs. Sie alle warteten auf die Durchfahrt. Eine Fahrt in die Minderheitsregion der Naxi und Han muss bezahlt werden. Wer einen Ausweis dabei hatte, aus dem hervorging, wie alt man war, bekam man als Rentner Ermäßigung. Nach dem Entrichten der Gebühr ging es gemäßigt weiter, zu einem großen Parkplatz: hier kam die große Überraschung. Wir konnten zwischen zwei Möglichkeiten wählen, die erste war der Gletscher und die zweite war ein Theater. Eine große Freilichtbühne, von außen überhaupt nicht zu erkennen. Man hörte eigentlich nur Musik. Lisa und unsere Fahrerin,
He Yu-Mei beratschlagten sich über das weitere Vorgehen. Lisa kam begeistert wieder zurück und sagte, dass wir uns das Schauspiel ansehen sollten. Ich stimmte ihr zu, und so sind wir zunächst ins Theater gegangen. Ich sollte es nicht bereuen, denn wie sich später herausstellte, war der Urheber des Musicals der gleiche Regisseur und Erschaffer Zhang Yimou, der auch "Impression Sanjie Liu” in Guilin entwickelt hatte. Es war eine ähnliche Geschichte: über das Leben der Naxis und Minderheiten. Die Frauen waren auf den Teefeldern, die Kinder gingen zur Schule, während die Männer sich betanken oder Reiterspiele machten. Auch die Liebe fehlte nicht. Und so ritten sie davon.Auch das Beten zu Buddha gehörte dazu. Es ist ein Spektakel sondergleichen, mit 100 Pferden, Trommeln, tollen Kostümen und bis zu 600 Darstellern. Das alles unter freien Himmel, mit einer riesigen 360° Grad Bühne, einem Felsen nachempfunden und in rostroter Farbe gehalten. Wir hatten Glück mit dem Wetter. Wenn die Sonne schien, wurde es richtig warm, trotz der Höhe. Leider hatten wir nicht das ganze Musical gesehen, aber das, was wir noch zusehen bekamen, war atemberaubend. Reiter, die um die ganze Bühne ritten, ein Trommler-Aufgebot über das weite Rund der Bühne verteilt, tolle Musik und Gesang. Wenn man in die Gesichter sah, machten sie alle einen glücklichen Eindruck, trotz der Strapazen in einer Höhe von fast 3100m, wo einem schnell die Luft
ausgeht. Nach dem Spektakel strömte das Publikum auf die Bühne, um sich mit den Darstellern fotografieren zu lassen. Wenn man in China ist, sollte man sich die beiden Musicals "Impression Sanjie Liu” in Yangshuo bei Guilin und "Imprssion Lijiang” im Yulong Snow Mountain Park, bei Lijiang, nicht entgehen lassen. (Es gibt noch weitere Musicals und zwar "Impression West Lake”, in Hangzhou in der Nähe von Shanghai und "Imprssion Hainan", in Haikoutour). Im Yulong Snow Mountain Park gibt es auch noch einen 18 Löcher Golfplatz und das auf 3100m über dem Meeresspiegel. Nach dem Musical besuchten wir den Jadedrachen-Schneeberg.
Gletscher Yulong Xueshan, 5596m
Wie gesagt, wir befanden uns jetzt ca. 3100m über dem Meer. Das ist bereits eine Höhe, wo man schon einmal seinen Arzt fragen sollte, ob man das darf oder lieber nicht. Es hätte gefährlich werden können, Wenn man es nicht gewohnt ist. Man kann schnell einen Höhenrausch bekommen (steht so im Internet). Ich habe mich auch erst hinterher schlau gemacht. Es sollte noch höher gehen, genau auf 4506m. Wir hätten über einen langen
Brückenweg zur Gletscherhöhe laufen können, und wären auf ca. 4600m Höhe gelangt..
Für die Fahrt auf den Gletscher sollte man vorbereitet sein. Man kann sich dicke Mäntel leihen, aber was man sich auf jeden Fall kaufen sollte, ist eine Sauerstoff-Sprayflasche. Von dem Theater bis zur Busstation sind es gut 10 Minuten Fußweg. Hier kann man etwas essen und trinken, bevor es mit dem Bus auf 3356m weiter zur Seilbahn geht. Mit der Seilbahn erreicht man in einer 8-Mann-Gondel die auf 4506m Höhe befindlichen Bergstation. Während der Fahrt hat man einen herrlichen Ausblick auf die Parkanlage und den Golfplatz. Vorausgesetzt man hat gutes Wetter. Ich hatte nicht auf die Zeit geachtet, und so schätze ich, dass
die Fahrt rund 10 Minuten dauerte. Als wir die Bergstation
erreichten, musste ich erst einmal tief Luft holen. Mir wurde schon etwas mulmig im Kopf. Also nahm ich das Spray zur Hand, und gab mir eine volle Dröhnung Sauerstoff. Schon ging es besser. Die Mäntel, die wir uns ausgeliehen hatten, brauchten wir nicht. Denn es war nicht kalt, trotz der Höhe. Einige liefen sogar in Sommerkleidung herum. Dennoch musste aufpassen. Es wurde schnell kalt und nass, wenn die Wolken vom Gipfel herunter kamen. Genauso schnell verschwanden sie auch wieder. Ich bin etwas auf dem Gletscher herum geschlendert. Der war aber durch die Luft aber ganz schön dreckig. Den Weg zum Gletscherpunkt wollte ich mir nicht antun. Das waren vielleicht noch 100m oder 200m mehr. Ich machte es mir auf der Plattform gemütlich.So konnte ich mir alles in Ruhe ansehen. Unglaublich, wie schnell sich das Wetter hier ändert. Es blieb nicht aus, dass ich öfter für ein gemeinsames Foto angesprochen wurde. Das machte mir nichts aus. Wir hatten gemeinsam eine Freude daran. Schnell hatte ich mich an die Höhenluft gewöhnt, man muss nur alles ganz langsam angehen. Nach einer Stunde Aufenthalt auf der Plattform, fuhren wir wieder mit der Seilbahn zur Busstation zurück. Das war allerdings etwas ungemütlicher. Wir wurden von den Wolken eingeschlossen, und es wurde zunehmend feuchter und kälter. Man hatte uns geraten, bei der Abfahrt alle 3 Minuten einen Zug aus der Spraydose zu nehmen. Ansonsten drohten Kopfschmerzen durch den Sauerstoffmangel im Gehirn. Mit dem Bus fuhren wir zur Talstation, wo wir die dicken Mäntel wieder abgaben. Gebraucht hatten wir sie eigentlich nicht. Die Sauerstoff-Sprayflasche haben wir behalten, - für einen Zug zwischendurch. He Yu-Mei nahm uns in Empfang. Gemütlich fuhren wir nach Lijiang zurück. Eins bleibt noch zu erwähnen: mit der Reise nach Tibet hatte es nicht geklappt. Ich hatte keine Einreiseerlaubnis bekommen. Die Fahrt nach Shangri-La wollten wir aber trotzdem machen. Sie war ja bezahlt, und so sind wir am nächsten Tag nach Shangri-La gefahren.
© bild und text k.völker |
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